Erkennen des Einflusses der Weinbautechniken auf die Weinqualität; Interaktivität beider Bereiche

PLANSEL versuchte von Anfang an das Prinzip „Schlendrian mit Schlendrian vergleichen“ zu überwinden. Deshalb wurden Workshops und Seminare von PLANSEL veranstaltet, bei welchen wichtige Vertreter neuer Technologien aus dem wirtschaftlich fortschrittlichen Ausland vorgestellt wurden. Es war eine Herausforderung besonderer Art, Neues und Effektiveres vorzustellen ohne dabei zurückzuschauen auf das vermeintlich Gute und Bewährte. Dies führte bisweilen zu ungeplanten Konflikten. Die Wunschvorstellung war mit allen betroffenen Gruppen (öffentliche Verwaltung, Önologen, Weinbauern, Rebschulisten und Weinhändlern) zu einem gemeinsamen weinbezogenen Konzept zu kommen, anstelle auf Entscheidungen der zu dieser Zeit noch hoheitlich nach Verwaltungskriterien untergliederten Generaldirektionen zu warten.

Durch die zunächst experimentelle Migration traditionell regionaler Rebsorten in den Alentejo und später auch in andere Regionen, wie auch durch modern hochgezogene Weinberganlagen mit Bewässerung und Begrünung der Weinbergszeilen wurde von PLANSEL manches Tabu gebrochen und Vorurteile führten nach fruchtbarem Konflikt zum Fortschritt. Die systematische Vorstellung von modernen Weinbautechniken und elementaren, oft gebietsfremden Weinen im kontrollierten Umfeld vergorener Sorten (meist aus dem Norden Portugals) im Vergleich mit traditionellen regionalen Weinen ermöglichten einen Paradigma‑Wechsel der Önologen und der Winzer. Innerhalb eines Jahrzehnts wandelte sich Portugals Wein. Auch im Ausland wurden die dort unbekannten Herkunfts‑ und Rebsortenweine von Kennern und Journalisten wahrgenommen, und diese Weine gewannen hohe Preise auf internationalen Wettbewerben.

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