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Portugals Inovationsbereitschaft im Bereich Landwirtschaft wurde während der EU‑Betrittsphase mit grosszügigen Finanzprogrammen gefördert. Bisher bestand schon eine nationale Wissenschaftsförderung, diese berücksichtigte aber im Prinzip nur staatlichen Forschungsstrukturen. Über die Finanzierungshilfen Pre‑adhesion (1984‑86), PEDAP (1987‑90), PAMAF (1991‑94) und AGRO (1995‑2000) und kuzfristig stand sogar eine eigene Argentur für Inovation den Privatunternehmen zur Seite, wurde nun auch Privatunternehmen und mit Ihnen verbundene Universitäten oder Forschungsanstalten geholfen Lösungen für die Probleme mit der betrieblichen Leistungsfähigkeit in Anbetracht der fallenden Grenzen zu finden.

Portugals Weine die mit traditionellen technischen Mitteln zwar bei der Portweinerzeugung immer schon sehr erfolgreich war, hatte eine sehr einseitige Produktionsstruktur. Wenige Handelskellerein standen Winzergenossenschaften gegenüber , Überschussmengen wurden von der staatlichen JNV aufgenommen und gelagert oder destilliert. In Anbetracht des Importschutzes und einer konsumfreudigen Inlandsnachfrage sowie fester Absatzkanäle in die eigenen Kolonien, neben vertragsgebundenen Exporten in die angelsächsische Welt durch joint‑ventur Betriebe war Portugal nahezu völlig von der internationalen Marktwirtschaft abgeschirmt. Die Öffnung der Grenzen, ein Absatzeinbruch der Binnenmärkte auf die Hälfte und der Wegfall der Kolonien und der Joint ventures zwang die Weinwirtschaft zum umdenken. Ab Mitte der 80er Jahre erfolgte ein Innovationsschub im Bereich der Weinwirtschaft wie nie zuvor in der Geschichte des Weinbaus.

In seinem Buch der portugiesischen Rebsorten hat vor 5 Jahren der Herausgeber dieses Portals einige der wichtigsten Wissenschaftler und Privatpersonen gebeten wesentliche Massnahmen zum Paradigmawechsel der Weinwirtschaft zusammenzufassen. Das Studium der portugiesischen Rebsorten mit detaillierter ampelographischer Beschreibung bis hin zum Rebsorten Katalog und einer Pflanzung aller Sorten war der Anfang. Die Frage des genetischen Ursprungs, die sanitären Verunreinigung durch pathogene Mikroben, wie die Vielfältigkeit innerhalb der Sorten und deren biomolekulare Bestimmung waren wichtige Themen die einer Lösung bedurften. Der Aufbau eines modernen Pflanzguterzeugung einschliesslich der Zertifizierung war ein weiteres Problem das zur Lösung anstand. Der Fortschritt des Weinbaus im verschiedenen Regionen und der Kellertechnik ergaben sich aus den vorgenannten Aktivitäten.

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