Genetik

Die Iberische Halbinsel war während der Eiszeit ein geschlossenes System, im Süden, Osten und Westen vom Meer umschlossen und im Norden durch Gletscher der Pyrenäen von der Tundra getrennt. Die der Riß‑Warmzeit folgende Würm‑Kaltzeit (Weichsel, Wisconsin) war die letzte Eiszeit. Sie dauerte von 115.000 bis 10.000 Jahre vor heute, wobei die Kältemaxima vor 60.000 und 18.000 Jahren lagen.

Es ist unwahrscheinlich, dass in der Zeit des Quartärs (Jungpleistozän) Vitis sylvestris immigrierte, wahrscheinlich jedoch emigrierte sie im Holozän über den Küstenstreifen an der Biscaya und über die seinerzeit Zeit bestehende breite Landbrücke am Roussillon nach Norden. Aus diesem Grunde kann man davon ausgehen, dass sich der iberische Genpool von Vitis sylvestris isoliert und unabhängig von den übrigen Genzentren (vgl. Negrul, 1958, 1959; Turkovic, 1961) entwickelte. Erst später, mit der Seefahrt, kann man davon ausgehen, dass über menschliche Migration V. sativa und V. vinifera importiert wurden, die sich dann als Massenkultur über Pollenflug mit regionaler Vitis sylvestris vermischt haben dürften.

^