Qualitätsranking der Weinsorten

Maßnahmen

In den 70er Jahren erfolgten die Pflanzungen in Portugal meistens durch Standortveredelung auf Unterlagen ohne jegliche Garantie von Edelreisern aus eigenen Weinbergen mit gemischtem Rebsortenbestand. Ende der 80er Jahre kam bei den Önologen ein neues Bewusstsein zugunsten besonderer geschmacklicher Eigenschaften wichtiger Rebsorten auf.

In der Versuchskellerei der Universität Évora in Mitra bestanden rudimentäre Strukturen zur Mikrovinifikation. Vor allem bei Rotweinen führte diese zu aussagekräftigen Ergebnissen. Seit 1981 investierte PLANSEL nach Kontaktvermittlung durch Raposo Palma in den Ausbau der Technik insbesondere um Hygiene und Kontrolle der Gärführung einer modernen Mikrovinifikation sicherzustellen. Die Vergärung der Weißweine erfolgte in einem Kühlcontainer. Wenig später finanzierte der DAAD (Deutscher Akademischer Austausch) durch Intervention der PLANSEL einen Studienaufenthalt des Dozenten Colaço do Rosario in der Fachabteilung Rebzucht von Geisenheim (Prof. H. Becker) um in die Technologie der kontrollierten Gärführung eingeführt zu werden.

Basierend auf den Ergebnissen der Versuchskellerei in Mitra wurde 1983 die Eignung der autochthonen Sorten der Region systematisch studiert. Darüber hinaus lieferte PLANSEL Trauben der wichtigsten Referenzrebsorten, die aus dem ganzen Land kamen, besonders jedoch aus den Weinbauregionen des Nordens: Dao und Douro. Mit diesen Sorten wurde gleichzeitig eine Versuchsanlage in Montemor angepflanzt.

Mit einem Projekt im Rahmen der EU Beitrittsverhandlungen wurden in der Versuchskellerei Mitra der Universität Évora feste Strukturen mit modernster Technologie für Kellerei und Labor finanziert. Um sicherzustellen, dass die angewandten Bewertungskriterien zur Bestimmung des Qualitätsgrades dem Markt entsprechen, wurden Weinproben mit nationalen und internationalen Gremien durchgeführt.

 

Projektstudien

Vergleichsproben rebsortenreiner Weine in Portugal und im Ausland zur Erstellung einer Tabelle in qualitativer Rangfolge (1985‑1989).

  • Versuchskellerei Mitra der Universität Évora (Verantwortung: Ario de Azevedo, Colaço do Rosário)
  • Labor des Weininstitutes in Catujal, systematische Weinproben mit Analyse (Verantwortung: Tomas Correia, Virgílio Dantas)
  • Masters of Wine, London (Verantwortung: Jancis Robinson)
  • Kellertechnik – FH Geisenheim
  • ETAV unter Mitwirkung von Professoren der Universität von Montpellier (Verantwortung: C. Vallat, Prof. Truel)
  • Universität Davis (Prof. João A. Araujo)

 

Verbreitungsmassnahmen

  • 80er Jahre: Weinproben in der Versuchskellerei Mitra der Universität Évora mit Kellereien und Winzern
  • Externe Weinproben bei technischen Veranstaltungen mit dem Berufsstand (Verantwortung: Colaço do Rosario)
  • Öffentliche Vorstellung der Ergebnisse der Mikrovinifikation von PLANSEL / Universität Évora gemeinsam mit Weinen der regionalen Forschungsanstalt des Douro im IVV‑Gebäude in Catujal

 

Veröffentlichungen

  • Erstellung von Vermehrungsanlagen für Pflanzgut portugiesischer Weißweinsorten. Colaço do Rosário, Mota Barroso; Vida rural Nr. 223 (Januar 1986)
  • Die besten Faßweine Portugals von 1986. Hans Jörg Böhm; Alles über Wein Nr. 2/88 (1988)
^