Bestimmung der Kloneneigenschaften

Maßnahmen

Zunächst wurde im Rahmen des Selektionsprogrammes der PLANSEL, Rebpflanzgut der selektionierten Klone in verschiedenen Umfeldsituationen des Landes, möglichst immer mit mehreren unterschiedlichen Unterlagen angepflanzt. Die Stockerträge dieser Pflanzungen (jeweils 100 pro Kombination Unterlage/Klon) wurden bis zu 10 Jahren statistisch auf Basis der Traubenproduktion untersucht (Mittelwert, mittlerer Abweichung, Asymmetrie) und im Labor analysiert (Polyphenole, Säure, Alkohol durch Universität Évora). Die Trauben wurden mikrovinifiziert und mit Experten in der Universität Évora/Mitra (Colaço do Rosario) probiert.

Später wurden alle Testergebnisse zusammengefasst, und versucht die regionale und temporäre Stabilität der Eigenschaften über joint regression Analyse (João Tiago Mexias und Jola Pinto der Universität Nova Lisboa) verschiedener Klone darzustellen. Alle Untersuchungen führten zu Anträgen in Dossierform bei der Klonenkommission CNEVV.

Im Jahr 2000 wurden abschließend 8 Versuchsanlagen, deren Standorte nach geoklimatischen Gesichtspunkten ausgewählt wurden (Lagoa, Montemor, Reguengos, Licírias, Dois Portos, Leiria, Castelo Rodrigues, Régua und São João de Pesqueira), mit Pflanzgut meist anerkannter Klone der Rebsorten Aragonez (französische, portugiesische und spanische Klone) und Touriga Nacional (PLANSEL und RNSV) gemäß statistischer Kriterien (mit jeweils 50 Pflanzen in Wiederholungen) angelegt. Durch die “joint regression” Analyse sollte die Regionalrelevanz der verschiedenen Klone untersucht werden. Überraschender Weise wurde dann beim letzten EU‑geförderten Programm des Landwirtschaftsministeriums generell keine weinbaubezogenen Projekte berücksichtigt, so dass die Pflanzungen umsonst waren und keine terroirrelevante Aussage über die Unterschiede möglich war.

 

Veröffentlichungen

  • Erzeugung von Qualitätspflanzgut für die Erneuerung des portugiesischen Weinbaus. Hans Jörg Böhm; Vida Rural, Nr. 7/90 (1990)
  • Die Zukunft der autochthonen Reben Portugals; Pamaf IED Nr. 2003. Hans Jörg Böhm, Teresa Roque, João Mota Barroso, João A.Araujo, Revista do agricultor Nr. 120/99 (1999)
  • Verbesserung der Weinqualität durch Klonenzucht; Beitrag zum Weltweinkongress O.I.V.; Comendador Colaço do Rosário, Prof. Antero Martins, Ing. Paulo Laureano, Ing. Teresa Roque, Hans Jörg Böhm; APH‑Folha Informativa Nr. 58, Seite 1‑2 (Juli 1999)
  • Zertifizierung von Rebpflanzgut in Portugal. Warum gibt es unterschiedliche zertifizierte Klone? Hans Jörg Böhm, João Mota Barroso, João Tiago Mexia, José Constantino Sequeira, Emanuel Castro T. Cardoso; Vida Rural, Seite 14‑19; Dezember 2002/Januar 2003 (2002)
  • Tradition und Erneuerung der Rebsorten des Weinbaugebietes Alentejo. Hans Jörg Böhm, Colaço do Rosario; Kongress O.I.V., Mainz/Deutschland (1999)
  • Versuchsanstellung zum Bestimmen von Eigenschaften verschiedener Aragonez Klone. Hans Jörg Böhm, Emanuel Castro T. Cardoso; 1. ISHS Internationale Symposium über Weinreben; Growing, Commerce and Research (Lissabon, 2003)
  • Portugal, ein eigenes Genzentrum für Reben. Hans Jörg Böhm; 7. ISHS internationale Symposium über Weinreben (Physiologie und Biotechnologie); Protokoll, Davis CA/USA (2004)
  • Portugal hat anerkannte Rebklone. Hans Jörg Böhm; Revista de Vinhos, Seite 88‑93 (August 2002)
  • Fortschritte mit der Zertifizierung von Reben in Portugal. Hans Jörg Böhm, Teresa Roque, Hélia Cardoso; Vida Rural, Seite 22‑27 (Juni 2001)
  • Die offizielle Anerkennung von Rebklonen in Portugal. Hans Jörg Böhm, Teresa Roque, Hélia Cardoso; Vida Rural, Seite 24‑27 (Mai 2001)
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